Selfkantplakette 2016

In diesem Jahr ging’s schon im April zur Selfkantplakette nach Havert. Für unsere Spielleute fing der Sonntag dabei besonders früh an, da morgens nicht nur das mittlerweile schon traditionelle Warmspielen auf dem Programm stand, sondern auch noch ein Fotoshooting am Dorfzentrum geplant war.

Aber der Reihe nach! Um 10.30 Uhr gab es zunächst ein kleines Stelldichein auf unser Bühnenspiel, bei dem wir unsere beiden Stücke „Gubaras“ und „Music“ noch einmal durchspielten….und einmal heißt tatsächlich einmal. So mancher Urlauber, und von denen hatten wir so einige in den letzten beiden Wochen vor der Plakette, hatte hinter dem Warmspielen eine kleine Probe vermutet. Unsere Dirigentin Joëlle belehrte uns aber eines besseren und beendete das Ganze mit einem optimistischen „Goed zo!“ nach ganzen 10 Minuten schon.

Umso mehr Zeit hatten wir nun für unser Fotoshooting. Das alte Vereinsfoto von 2011 war aus verschiedenen Gründen (Alter, Aussehen, Abgänge, Zugänge, Heirat, Kinder, usw.) nicht mehr ganz aktuell und mit dem neuen Dorfzentrum gab es ja nun neben Kirche und Kapelle ein weiteres Wehrer Wahrzeichen, vor dem man sich ablichten lassen konnte. Mit dem Aufstellen der ersten Bänke vielen aber zugleich schon die ersten Regentropfen und so zeichnete sich schnell ab, dass unser Shooting nicht am sondern im Dorfzentrum stattfinden würde. Also alle Mann rein und aufbauen…was für ein Chaos! Aber zum Glück hatten wir mit Claudia Jütten nicht nur die Fotografin unseres Vertrauens gebucht, sondern auch eine nach Saeffelen emigrierte Ex-Wehrerin und obendrein ehemalige Flötistin unseres Vereins, die jeden kannte und so unseren Haufen zum perfekten Vereinsfoto dirigierte (wir freuen uns, wenn wir das Bild bald auf der Homepage veröffentlichen können).

Nachdem die Fotos im Kasten waren, war es leider zu früh, um nach Havert aufzubrechen. Da sich der Weg nach Hause für die meisten aber genauso wenig lohnte, blieb ein geselliger Teil an der Theke hängen. Ein kleiner Frühschoppen war dann doch noch drin. Um 12.45 Uhr  ging es dann aber ab nach Havert.


Sowohl im Aufzug als auch auf der Bühne Nummer 13…oh je, das wird ein langer Nachmittag. Der Aufzug durch Havert fiel länger aus als gehofft. Wettertechnisch kamen wir dann aber noch relativ glimpflich durch. Aber wir freuen uns ja auch jedes Mal aufs Neue, wenn wir unserem neuen, motivierten Tambourmajor Marc durch die Straßen des Selfkants folgen dürfen (inklusive Musizieren auf menschenleeren Feldwegen, wo keine Sau steht…aber hey! Wir sind doch für jeden Spaß zu haben, Marc!).

Nach dem Aufzug ging sie dann wieder los, die Warterei. Dreizehnter! Irgendwie kriegt man so einen Nachmittag dann doch rum. Der eine geht Kaffeetrinken, der andere steht sich auf dem Zelt die Beine in den Bauch, wieder andere suchen ihr Glück im Alkohol ….aber bloß nicht übertreiben! Selfkant- und Gastvereine wechseln sich auf der Bühne ab…tolle Stücke werden gespielt. Wow, wo wir da wohl letztlich landen werden??? …kleiner Tipp eines interessierten Zuhörers nach dem Auftritt der Höngener Konkurrenz: „Also wenn ihr Höngen schlagen wollt, müsst ihr heute nicht euer Bestes, sondern euer Allerbestes geben.“  Tja, danke. Wie aufmunternd! Irgendwann heißt es dann tatsächlich: „Wehr bitte fertig machen!“ …und im nächsten Moment stehen wir schon auf der Bühne….etwas ungewohnt, denn vor uns steht erstmals seit 17 Jahren nicht ein Kerl wie ein Baum, der eigentlich zu groß für jedes Podest der Welt ist, sondern unsere neue Dirigentin Joëlle Renkens, die uns in den letzten Monaten auf die Plakette vorbereitet und mit ihrem ganz eigenen Stil Schwung in den Verein gebracht hat…sind wir eigentlich der erste Selfkantverein, der eine Chefin hat?! Cool! Für ihren ersten großen Auftritt als Dirigentin hat Joelle es auch ganz schön cool gemacht (ein bisschen Anfangsnervosität gehört ja dazu ;-) ). Die Stücke laufen gut und wie im Flug geht auch unser Auftritt vorbei. Allmählich lässt die Anspannung nach. Noch kurz den Selfkantmarsch spielen, Korpsführerbesprechung („Män gehört auch dazu!“), danach kommt es schon schnell zur Preisverteilung… Höngen, wer auch sonst, holt beim Marschieren den ersten Platz. Bei den Gastvereinen siegen Strauch und Hastenrath. Herzlichen Glückwunsch an alle drei Vereine.

Dann wird es still im Zelt, wie immer, wenn es um die Vergabe der Selfkantwanderplakette geht. Herbert Corsten gelingt es natürlich, die Spannung noch etwas zu erhöhen…die schon allseits berühmte (Corsten-) Ampel kommt ins Spiel, diesmal mit etwas Blau….Blau? Aber welches Blau?! Der 3. Platz geht an den Spielmannszug……Edelweiß Havert! Der zweite Platz geht an das Trommler-…….Pfeifer- und Fanfarencorps Höngen….Jubel hüben wie drüben, die Pokale werden überreicht und eigentlich sollte nun der Sieger verkündet werden. Da fällt dem Bürgermeister aber noch ein, dass er etwas vergessen hat…und zwar spricht er die wirklich gelungene Dekoration der Ehrengäste an. In Havert habe man sich da was ganz Tolles einfallen lassen mit einer schönen gelben Rose….ein kurzer Griff an die Brusttasche und eine gelbe Rose wird in die Höhe gehalten. Gelb!?

„…eine schöne gelbe Rose…und wenn man diese Rose ein wenig in die Höhe hält, dann stimmt das mit dem Verein überein, der heute gewonnen hat…..es ist der Spielmannszug Wehr!“

Wahnsinn! Es folgt ein unbeschreiblicher Moment…alle liegen sich in den Armen, springen, jubeln, schreien, singen. Plötzlich sitzt Joëlle auf zwei Schultern und „We are the champions“ läuft. Irgendwie schlängelt sich eine Partykarawane zur Bühne und….DA IST DAS DING!!! Mensch, haben wir uns gefreut! Mal wieder ein toller Erfolg, mit dem wir absolut nicht gerechnet haben und der dem zweiten Platz aus dem Vorjahr noch das i-Tüpfelchen aufsetzt.
Eine ganze Zeit wird noch in Havert gefeiert…Glückwünsche von echt fairen Konkurrenten entgegengenommen. Tolle Momente! Als es schon dunkel ist, macht sich dann unser hupender Autocorso auf den Weg nach Wehr…Nach einer Runde durch den Ort werden wir im Dorfzentrum schon empfangen und die Party nimmt ihren Lauf….eine unvergessliche Nacht!


Am Ende noch ein paar Worte des Dankes:

Vielen Dank an den Spielmannszug Havert, der ein tolles Fest mit einer tollen Deko organisiert hat.

Ein Dankeschön auch an Uwe Huchel und Heinz Eschweiler, die mit ihrer Kamera wie in jedem Jahr auch diesmal wieder zur Stelle waren und unvergessliche Momente festgehalten haben, die man sich (vor lauter Jubel) sonst wohl „nur“ nochmal vor das geistige Auge rufen könnte.

Vielen Dank an alle Gratulanten, die sich ehrlich mit und für uns gefreut haben und gemeinsam mit uns gejubelt und gefeiert haben, vor allem die vielen Wehrer, die mit nach Havert gekommen sind.

Da wir wissen, wie wir im Laufe der Jahre dahin gekommen sind, wo wir nun stehen, gilt unser Dank natürlich auch unserem ehemaligen Dirigenten Roger Balter.

Vielen Dank sagen wir Peter Graat und Dieter Robertz für die Vorbereitungen und den Empfang im Dorfzentrum und die Bewirtung beim Feiern.

Das größte Dankeschön geht natürlich an unsere Dirigentin Joëlle Renkens, die sich vor knapp einem halben Jahr auf das Experiment Spielmannszug Wehr eingelassen hat und damals kein leichtes Erbe angetreten hat. Danke für die tollen Proben. Es ist locker, es macht Spaß, es ist einfach klasse!

So, das reicht! Wir haben das Ding endlich nochmal gewonnen! Genießen wir den Erfolg! Wer weiß, wo im nächsten Jahr die Reise hingeht.

Wat eh Wehr!

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