Treffen um 12 Uhr…im Übergangsprobenraum Pfarrheim werden die Kartenbrüder mal eben nach nebenan komplimentiert, ein kleines Warmspielen vor dem Wettstreit ist dann doch nochmal notwendig, um die Stücke einfach nochmal gespielt zu haben und die Anspannung ein bisschen raus zu nehmen. Flöten gestimmt, Stücke gespielt, Dirigent zufrieden, nochmal kurz die Trommeln nachspannen, Bus beladen und ab nach Hillensberg.
Schließlich hat es dann auch der letzte Schützenbruder zum Kriegerdenkmal geschafft und so kann es irgendwann zwischen 12.55 und 13.15 Uhr losgehen zur Festwiese. Natürlich mit von der Partie unsere Schützenbruderschaft sowie Roger und Suzanne Balter bei ihrem letzten Auftritt als Wehrer Königspaar. Im Aufzug die Nummer 2, auf der Bühne die Nummer 7, auf geht‘s. Berg hoch, Berg runter und natürlich nochmal hoch…die meisten Höhenmeter des Jahres machen wir bekanntlich beim Besuch unserer Nachbarn in Hillensberg. Viele Zuschauer bekommen wir nicht zu sehen und viele bekommen uns nicht zu sehen, es sind einfach zu wenige da. Schade eigentlich, denn wir haben uns in guter Form auf der Straße präsentiert und hinterlassen nicht zuletzt durch unseren neuen Tambourmajor Marc einen guten Eindruck (Gott sei Dank ist er nicht falsch abgebogen :-) ).
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Nach dem abschließenden Vorbeimarsch geht die Wartezeit auf der Festwiese relativ schnell vorüber. Ein bisschen Flüssigkeit nachtanken, ein, zwei Beruhigungsbierchen, ein Stück Kuchen zur Stärkung, Pläuschchen hier, Pläuschchen da, wie steht‘s beim FC Wanderlust?….langsam trudeln auch jene ein, die es zum Aufzug nicht geschafft haben….wie spielen die anderen? Süsterseel…Havert…. Schalbruch, gleich sind wir dran, Flöten warm blasen! Isenbruch auf der Bühne, Wehr bitte fertig machen!
Tja, und dann sind wir an der Reihe, finden wir uns wie jedes Jahr da oben auf der Bühne wieder. Jetzt kommt’s drauf an. Alles soll stimmen, muss stimmen, schließlich will man sich irgendwo auch für die Proben der letzten Monate belohnen. Die Selfkantplakette…über Ablauf, Regeln und Spannung existieren sicherlich die verschiedensten Meinungen, aber wenn sie da ist, dann stehen doch immer wieder alle unter Strom.
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„Le Mistral“ läuft gut, „Music“ noch besser. „Spielt mit Herz!“ ….das tun wir! Während des Spielens wird das Zelt immer stiller, Gänsehaut-Feeling….music was my first love!!!! Und dann haben wir’s geschafft. Glücklich über die eigene Darbietung und sicherlich auch einfach nur froh, dass wir’s hinter uns haben...die Anspannung lässt nach, Instrumente verstauen, viel Gequatsche…super gelaufen, oder?
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…und dann? Warten. Das Warten auf die Preisverleihung, begleitet durch die Ehrung verdienter Hillensberger Spielleute, unterbrochen durch den Selfkantmarsch…bei der Korpsführerbesprechung ….was wird da eigentlich besprochen?!? …ich hab die nur saufen sehen….na ja, jedenfalls begleitet Män Marc mit auf die Bühne und die beiden kommen gefühlte zehn Bier später wieder gut gelaunt herunter…von wegen Besprechung….und dann, ja dann ist es wirklich soweit: um 19.00 Uhr betritt unser Bürgermeister Herbert Corsten die Bühne und man macht sich bereit zur Bekanntgabe der Platzierungen.
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Zunächst wird der Gewinner der Aufzugswertung verkündet. Platz 1 geht hier an das TPFC Höngen. Knapp dahinter belegt unser Spielmannszug den 2. Platz vor dem Spielmannszug aus Havert. Passt doch schon mal!
Als unser Bürgermeister schließlich anfängt von Überraschungen zu reden, spitzen natürlich alle die Ohren. Wer hat es dieses Jahr aufs Treppchen geschafft? Mit welchem Farbenspiel fängt er jetzt wieder an?! Tja, es ist dann doch schon eine kleine Überraschung, als Herbert schließlich Gastgeber Hillensberg als Dritten verkündet. Kurzer Jubel….dann wird’s wieder spannend…..Wer ist Zweiter??? Wehr ist Zweiter!!!! Der 2. Platz geht an den Spielmannszug Wehr! Der Jubel ist groß! Da ist sie, die Belohnung für all die Mühen…jetzt wird gefeiert!!!! Und wer hat nun die Plakette?! Der Bürgermeister spricht von Vereinsheimen, die im Selfkant entstehen, umgebaut werden…in Wehr, Tüddern und Schalbruch….wer wünsche sich da nicht gerne zur Einweihung den Träger der Selfkantplakette…schon vor Aussprechen der Worte wird’s hinten im Zelt lauter…die Plakette geht nach Schalbruch. Gewinner ist das Trommler- und Pfeiferkorps Schalbruch. Für einen Moment scheint das Zelt zu klein zu sein, die Freude der Schalbrucher ist einfach grenzenlos und sympathisch ansteckend. Herzlichen Glückwunsch!
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Tja, und das war sie dann, die Selfkantplakette 2015. Der Rest ist Freudentaumel, Party, Gegröle und Gesang. Schalbruch gewinnt vor Wehr und Hillensberg. Wer hätte das gedacht?! Wir weihen unser neues Dorfzentrum im Herbst auch gerne als Zweiter ein. Zweimal Zweiter!!! Ein Riesenerfolg, den wir auf dem Zelt noch gut und ausgiebig gefeiert haben….
Bei all der Freude werden dann ganz am Ende aber auch noch ein paar Tränchen verdrückt. An diesem Sonntag ist unser Spielmannszug zum 15. Mal mit Roger Balter als Dirigent zur Selfkantplakette angetreten, bei der man in dieser Zeit neunmal den Sprung aufs Treppchen geschafft hat und dabei viermal gewinnen konnte. Dieser 15. Auftritt mit Wehr war zugleich der letzte gemeinsame Auftritt Rogers mit unserem Spielmannszug bei der Plakette. Umso schöner ist es natürlich, dass wir zum Abschluss noch einmal so erfolgreich waren.
Wat eh Wehr!!!